Bastille in Paris – ein sagenumwobenes Gefängnis

Die Bastille in Paris: Ihre Erstürmung im Jahre 1789 gilt als die Geburtsstunde der Französischen Revolution. Viele Mythen ranken sich um das gefürchtete Gefängnis und den Aufstand des Volks. Heute erinnert nur noch eine Linie auf dem Boden an die sagenumwobene Bastille.

Bereits 1370 erbaut, war die Bastille in Paris einst eine Festung zum Schutze der Hauptstadt gegen Angriffe von Truppen Englands, die sich im Hunderjährigen Krieg in Frankreich aufhielten. Die Bastille verlor dennoch mit der Zeit ihre militärische Bedeutung und Anfang des 17. Jahrhunderts wurde sie zum Staatsgefängnis umfunktioniert.

In teils unterirdischen Räumen beherbergte die Bastille etwa 80 Kerker. Dennoch war die 23 Meter hohe Anlage ein vergleichbares luxuriöses Gefängnis für gehobenere Schichten Paris. Unter den Inhaftierten waren auch der Schriftsteller Voltaire sowie der Marquise de Sade.

Die Angaben über die Haftbedingungen in der Bastille in Paris gehen weit auseinander. Während es einmal als das furchtbarste Gefängnis bezeichnet wird, werden an anderer Stelle die komfortablen Bedingungen gepriesen. Die Schauermärchen über die Bastille fänden ihren Ursprung aus Geschichten eines phantasievollen Gefangenen, die vor Ungereimtheiten nur so trotzten. Wie dem auch sei, die Bevölkerung von Paris sah die Bastille entweder aufgrund von Tatsachen oder aufgrund von Geschichten als einen der furchtbarsten Orte der Stadt an.

Um den Sturm auf die Bastille in Paris ranken sich viele Mythen

1789 brachen Unruhen in Paris aus, Zollhäuser rund um die Hauptstadt Frankreichs wurden angezündet und nachdem König Ludwig XVI. alle Munitionsreste in die Bastille bringen ließ, machte sich das Volk für einen Angriff auf die Bastille bereit. Auch hier gehen die Versionen auseinander. Der Mythos besagt, der Staat habe das Morden begonnen, doch anders heißt es auch, der Gefängnisaufseher habe aufgrund mangelnder Verteidigungschancen einen Kompromiss vorgeschlagen.

Gesichert ist, dass das Volk die Bastille bombardierte, die Köpfe von Soldaten auf Heugabeln durch Paris trugen und die Gefangenen (es waren nur sieben wohlgenährte Gefangene in der Bastille) befreiten.

Der Sturm auf die Bastille in Paris gilt heute häufig als Ausgangspunkt für die Französische Revolution. Doch um die Art und Weise ranken sich viele Mythen, die das heroische Volk preisen. Doch wie viel davon ist wahr?