London will schmutzige Autos testweise verbieten

London – Die Londoner City will in einem begrenzten Versuchslauf ein faktisches Verbot für Fahrzeuge mit reinem Verbrennungsmotor testen. Das teilte die Verwaltung des Finanzdistrikts in der britischen Hauptstadt mit.

«Das Pilotprojekt am südlichen Abschnitt der Moor Lane soll nur Fahrzeugen mit sehr niedrigem Schadstoff-Ausstoß die Durchfahrt ermöglichen», sagte ein Sprecher der City of London. In der Praxis bedeutet das, dass ein Teil der Straße für Fahrzeuge gesperrt wird, die nicht mit Elektro- oder Hybrid-Antrieb ausgestattet sind. Denn der Ausstoß darf dem Konzept zufolge zum Beispiel 75 Gramm CO2 pro Kilometer nicht überschreiten.

Beginnen soll der Test im April 2019, derzeit ist das Projekt noch in der Planungsphase. In mehreren europäischen Städten gibt es zudem Forderungen, die Emission gesundheitsschädlicher Stickoxide (NOx) und von Feinstaub zu begrenzen.

Grund für den Versuch ist die hohe Abgasbelastung in den engen Straßenschluchten des historischen Londoner Stadtzentrums. Das faktische Verbot für reine Verbrennungsmotoren könnte später auf weitere Teile der Square Mile, wie die City auch genannt wird, ausgeweitet werden. Man werde die Ergebnisse des Pilotprojekts «sorgfältig prüfen und die Resultate verwenden, um künftige Vorschläge für andere Gebiete» zu machen, hieß es.

Zeitgleich mit dem Beginn der Testphase für die Verbotszone wird in der Londoner Innenstadt auch eine neue Maut für ältere Fahrzeuge eingeführt. Die «Ultra Low Emission Zone» ist deckungsgleich mit dem Gebiet, in dem die Innenstadt-Maut («Congestion Charge») anfällt. Diese muss aber zusätzlich entrichtet werden. Bis Oktober 2021 soll sie auf beinahe das gesamte Stadtgebiet ausgeweitet werden.

Autofahrer, deren Fahrzeuge den Vorgaben nicht entsprechen, müssen 12,50 Pfund (knapp 14 Euro) Maut pro Tag bezahlen. Die «Congestion Charge» beträgt 11,50 Pfund. Für ältere Dieselfahrzeuge fällt noch eine weitere Gebühr an. In der französischen Hauptstadt Paris ist ein flächendeckender Bann für alle Autos mit Verbrennungsmotoren für das Jahr 2030 anvisiert.


(dpa)

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