Wandern am Hadrianswall – ein Stück Geschichte mitten in der Natur

Der Hadrianswall, welcher den Namen seines Erbauers Kaiser Hadrian (76-138 n.Chr.) trägt, war ursprünglich als römische Grenzbefestigung vorgesehen, die zwischen Newcastle und Solway Firth, der heutigen Grenze zwischen Schottland und England in Großbritannien verlief.

Einige Teile des Walls existieren noch heute und ziehen jedes Jahr Scharen an Touristen nach Nordengland, die oftmals an dem Wall entlang wandern. Um den Fortbestand der Überreste zu sichern hat UNESCO 1987 den Hadrianswall zum Weltkulturerbe erklärt.

Funktion des Hadrianswalls

Der Bau des Hadrianswalls geht auf das Jahr 122 n.Chr. zurück, wobei die Fertigstellung knapp sechs Jahre dauerte, und wurde aufgrund des Befehls von Kaiser Hadrian errichtet. Der Verteidigungswall sollte das Römische Reich vor Überfällen der Barbaren, wie Hadrian die Skoten und Pikten bezeichnete, schützen.

Wandern am Hadrianswall

Der Hadrianswall Path/ National Trail eignet sich wunderbar für ausgiebige Wanderungen, bei denen man von den Hochebenen einen atemberaubenden Ausblick auf das naturbelassene Umland hat. Zudem kommt man während der Wandertour an allen relevanten archäologischen Kulturstätten vorbei.

Die Wallreste erstrecken sich über 117 Kilometer vom Kastell Maia (heute Bowness-on-Solway) bis zum Solway Firth, vorbei an Carlisle, Corbridge, Newcastle bis nach Wallsend. Der Hadrianswall liegt auf einer Hochebene, die durchschnittlich 150 Meter über dem Meeresspiegel liegt und seine höchste Erhebung (680 Meter) bei Whin Sill hat.

Wer auf den Spuren der Römer wandeln will, muss mit sechs bis acht Tagen rechnen, wobei die Tagesetappen zwischen 17 km und 30 km lang sind. Dabei kann man nicht nur die schöne Natur Englands genießen, sondern auch einige Nationalparkzentren, Museen und Ausgrabungsstätte besuchen.

Besonderheiten des Hadrianswalls

Entlang des über 100 Kilometer langen Walls gibt es mehrere Kastelle sowie Meilenkastelle. Diese umfassen nur knapp eine Fläche von 18 m² und waren befestigte Tore, die mit bis zu 16 Wachmännern bestückt waren.

Zwischen den Meilenkastellen standen jeweils zwei Wachtürme, welche eine Fläche von 8 m² einnahmen und als Unterkünfte und Beobachtungsposten von knapp acht Männern dienten. Auch heute noch kann man Teile dieser Kastelle oder Türme noch sehen und bewundern.