Der Palast von Knossos auf der griechischen Insel Kreta

Die Ruinen des riesigen, minoischen Palastes in Knossos auf Kreta lassen auf ein komfortables Leben mit fließendem Wasser, Toilettenspülung und Warmwasserheizung über 1500 Jahre vor Christi schließen. In der Antike war Knossos bei Heraklion der reichste und bedeutendste Ort auf Kreta. Heute dienen die Ausgrabungen dem Tourismus von Griechenland.

Auf den ersten Blick wirken die Ruinen und Überreste der Palastanlage in Knossos auf Kreta wie ein ganz normaler Trümmerhaufen. Jedoch beweisen die archäologischen Funde ganz erstaunliche Erkenntnisse über die Bevölkerung einer längst vergangenen Zeit, die wir uns kaum vorstellen können. Im Palast von Knossos ließ man es sich so richtig gut gehen und dachte dabei auch noch an die Nachhaltigkeit: Man sammelte das Regenwasser und nutzte es als Toilettenspülung und heizte die Räume bis in die oberen Etagen mit heißen Wasserleitungen. Das zu sehen, begeistert selbst jeden Geschichtsmuffel.

Palast von Knossos: Archäologische Fundgrube

Die Palastanlage in Knossos ist so gut erhalten, dass sich das Leben vor rund 3500 Jahren recht gut rekonstruieren lässt. Der Palast umfasste ca. 21.000 m² und bis zu 5 Stockwerke. 800 bis 1300 Räume dürfte die riesige Anlage gezählt haben. Galerien mit Säulen und aufwendig dekorierte Korridore führen auf einen 53 × 28 Meter großen Innenhof.

Die schmalen Gänge, Treppenhäuser und Säle sind gleichermaßen bunt bemalt und dekorativ verziert worden. Viele der Räume sind fast wie ein Labyrinth angeordnet und ließen sich über Polythyroi-Wände oder Türen verbinden. Es gab Werkstätten und riesige Lagermöglichkeiten in Pithoi-Töpfen, was auf einen ausgeprägten Reichtum der Stadt auf der Insel Kreta hinweist.

Theater, Fresken und Wassersysteme im Palast von Knossos

Die sicherlich erstaunlichsten Funde der Anlage sind die Warmwasserheizungen, die Klosetts mit Wasserspülung und Bäder mit Sitzbadewannen. Außerdem stellte man fest, dass der so genannte „neue Palast“ gegenüber dem ersten Palast, der bei einem Erdbeben völlig zerstört worden war, bauliche Schutzsysteme enthielt. Man baute Edenholz in die Wände ein, was sie gegen Erdbeben resistenter machte.

Die Ausgrabungen in Knossos machen die Insel Kreta auch kulturell zu einem der beliebtesten Reisetipps Griechenlands. Am Rande des Palastes befand sich ein Theater, in dem ca. 500 Menschen Platz fanden. Im so genannten Thronsaal des Palastes fand man außerdem einen Alabasterthron und eine kostbare Porphyrschale, die für rituelle Waschungen oder sogar als Aquarium genutzt wurde.

Die Fresken der Palastanlage sind Farbenfroh und zeigen Frauen mit der damaligen Mode und junge Menschen, die den Stiersprung, ein beliebtes Motiv, ausüben.

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