Die Zytglogge – Das älteste erhaltene Bauwerk in Bern

Die Zytglogge ist für die Bewohner von Bern schon immer der Mittelpunkt ihrer Stadt gewesen, und das in vielerlei Hinsicht. Der Turm mit der riesigen Uhr und dem ulkigen Glockenspiel hat bis heute nichts von seiner Faszination verloren, und ist das wohl am meisten fotografierte Bauwerk der Schweiz.

Zytglogge bedeutet so viel wie – Na klar, Zeitglocke. Der Turm mit der Uhr trägt diesen Namen schon seit dem Mittelalter, und jeder Berner ist stolz auf den antiken Chronographen, der bis heute kaum manuell korrigiert werden muss. Die Zytglogge kann auf eine bewegte Geschichte zurückblicken, denn sie hat schon so einiges überstanden in der Schweizer Hauptstadt an der Aare.

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Die Zytglogge in Bern – Eine Uhr mit Geschichte

Die Zytglogge wurde in ihrer ursprünglichen Form als westliches Stadttor im Jahre 1191 errichtet. Damals war sie noch recht klobig, das Dach wurde erst relativ spät aufgesetzt. Nach dem grossen Brand von 1406 erhielt der Turm seine namensgebende Uhr. Dank der dicken Mauern konnte das Bauwerk den Brand gut überstehen.

Langsam wuchs die Stadt über die Grenzen der ehemaligen Stadtmauer hinaus – Und die Zytglogge wurde zum geographischen Mittelpunkt von Bern. Zwischen 1527 und 1530 wurde die heutige Touristenattraktion in den Turm integriert, ein amüsantes Glockenspiel mit Hofnarr, Ritter, Hahn und Tanzbär, das sich pünktlich 3 Minuten vor jeder vollen Stunde zu drehen beginnt.

Die Zytglogge – Berns Mass aller Dinge

Seit dem Mittelalter zeigt die Zytglogge den Bernern nicht nur, was die Stunde geschlagen hat, sondern dient auch als Mittelpunkt für alle Masseinheiten. So konnten die Kunden auf dem Markt ihre erworbenen Tücher an den Metermassen abgleichen, die bis heute fest am Turm installiert sind.

Nicht nur alle Uhren der Stadt mussten sich nach der Zytglogge richten, auch sämtliche Wegstundensteine an den Hauptstrassen, die von Bern in alle Richtungen führten, sind nach den Entfernungen ab dem Zytglogge-Turm benannt. Der Turm ist das Mass aller Dinge für die Schweizer, und daran wird sich wohl so schnell nichts ändern.