Friedhof „Père Lachaise“

Er ist einer der berühmtesten und vermutlich der meistbesuchte Friedhof der Welt: Der Père Lachaise im Osten der Pariser Innenstadt zieht bis heute jährlich hunderttausende Touristen in seinen Bann.

Dabei war er zu Beginn des 19ten Jahrhunderts eher als Ausweichfriedhof für die Metropole, der es an geeigneten Grabstellen mangelte, gedacht. 1804 fand das erste Begräbnis statt. In den folgenden Jahrzehnten wuchs die Hauptstadt, und mit ihr wuchs auch der Père Lachaise. Ursprünglich außerhalb der Stadtgrenzen gelegen, war er bald von einem dichten Straßennetz und mehrstöckigen Mietshäusern umgeben. Inzwischen überquert ihn sogar eine Straße.

Zwar kann er es längst nicht mit der idyllischen, naturverbundenen Schönheit beispielsweise der alten Wiener Friedhöfe aufnehmen. Doch die Zahl der hier bestatteten Künstler, Politiker und anderer Personen des öffentlichen Lebens ist enorm. Hier finden sich, neben vielen anderen, die Grabstätten von Oscar Wilde, Honoré de Balzac, Maria Callas, Fréderic Chopin, Eugène Delacroix, Gustave Doré, Edith Piaf, Marcel Proust und Jim Morrison.

Besonders das Grab von Doors-Sänger Morrison ist zum ständigen Pilgerort der Touristen geworden. Pariser Jugendliche lassen sich gelegentlich nachts einschliessen, um an Morrisons Grab Parties zu feiern. Natürlich nicht zur Freude der Pariser: 2005 dachte die Stadtverwaltung sogar darüber nach, Morrisons sterbliche Überreste nach Amerika zu bringen. Inzwischen hat man sie

davon abgebracht. Der Père Lachaise ist ein Wahrzeichen der Seinestadt, und Morrisons Grab mit den leeren Flaschen und den verschmierten Graffiti gehört eben irgendwie auch dazu.

Werbung