Santiago de Cuba

Die Bewohner des südlichen Teils des Inselstaates bezeichnen Santiago de Cuba als die heimliche Hauptstadt. Im Gegensatz zur international anerkannten Hauptstadt Havanna hat sich Santiago de Cuba die ursprüngliche Kultur des Landes bewahren können. Hier verschmolzen die das spanische Temperament der einstigen Eroberer mit den Rhythmen und Bräuche einstigen Sklaven aus Afrika.

In kaum ein anderen Stadt Kubas spiegeln sich so viele Eigenheiten des Landes wieder wie hier, der schneeweiße Strand, die Palmen am Straßenrand, eine belebte Uferpromenade, Karten spielende Rentner im Schatten, leckere Cocktails in den Bars, heiße Rhythmen in der Nacht und Autos aus längst vergangener Zeit. Santiago de Cuba ist ein Lebensgefühl, das man dauerhaft in sein Herz bannen möchte, um es an tristen Regentagen in der Heimat wieder hervor zu holen.

Das Leben in der Stadt findet vor allem auf der Straße statt, man trifft sich zum Schwatzen, zum Karten spielen und gemeinsamen Essen und Trinken. Dies dauert meist bis in den Morgen hinein, der dann immer nur mühsam erwacht. Für die touristischen Ziele muss man sich ausreichend Zeit mitnehmen und sich bereits im Vorfeld darüber informieren, nicht das man vor verschlossenen Türen steht, weil gerade Siesta oder Ruhetag ist. Um wirklich das Lebensgefühl von Santiago de Cuba kennenzulernen genügt ein Abstecher in das Museo de Carneval. Die prächtigen Kostüme müssen sich hinter denen des Rio-Karnevals keinesfalls verstecken und wenn man eigens für die Besucher die heißen Rhythmen abspielt, ist man gleich zum Tanzen animiert.

Auch das Oldtimer-Museum ist äußerst sehenswert. Einen alten 58er Cadillac von Benny More oder einen 49er Lincoln bekommt man selten genug zu Gesicht. Wenn man die alten Autos dann auf der Straße wiedersieht, hat man das Gefühl, die Zeit ist seitdem stillgestanden.

Beim Einkaufen braucht man keine Abstriche machen, denn in Santiago de Cuba gibt es moderne Supermärkte, jedoch bereitet ein Besuch auf den öffentlichen Märkten viel mehr Spaß, allerdings sollte man der spanischen Sprach mächtig sein, um dem Werben der Verkäufer nicht zu erliegen.

Wie man also sieht, reicht ein Besuch der Stadt aus, um viele Facetten Kubas kennenzulernen.