Sieben Glücksorte in Schleswig-Holstein

Dagebüll – Das Glück wohnt im Norden. Der Glücksatlas der Deutschen Post ergab 2019 zum siebten Mal in Folge, dass die Nordlichter in Schleswig-Holstein die zufriedensten Deutschen sind. Also nicht lang‘ schnacken, Koffer packen! Sieben Orte zum Glücklichsein.

Auf dem Meeresgrund bis zur Hallig Oland spazieren

Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Sandwatt, Schlickwatt und Mischwatt? Und welche Wesen verbergen sich hinter den «Big Five» und «Small Five» der Nordsee? Es gibt keinen besseren Weg, den
Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer zu erkunden, als auf einer
Barfuß-Wattwanderung über den Meeresboden. Am Festland in Dagebüll starten zum Beispiel regelmäßige, geführte Wanderungen zur Hallig Oland. Unterwegs ist die Kraft der Gezeiten spürbar – genauso wie das Reizklima der Nordsee durch die Verbindung von Sonne, Wind und Salz. Ein Glücksversprechen. Und gesund ist es obendrein.

Salzwiesen, Wasservögel und Wildpferde auf der Geltinger Birk

Nur fünf Kilometer trennt diese Halbinsel an der Mündung der Flensburger Förde vom Nachbarland Dänemark. Das
Naturschutzgebiet Geltinger Birk ist gesäumt von einem weißen Ostseestrand und bevölkert von einer reichen Fauna, darunter Seeadler und Kraniche – und eine Herde frei laufender Koniks. Wie natürliche Rasenmäher pflegen die Wildpferde die halboffene Weide- und Moorlandschaft. Zwischen Juli und Oktober werden
Führungen angeboten. Alternativ wandert man auf eigene Faust entlang des Rundwegs.

Freiluftmuseum Molfsee: Das Leben wie anno dazumal

In diesem
Freilichtmuseum gibt es schleswig-holsteinische Geschichte zum Anfassen. Mit Herzblut und großer Expertise wurden 60 historische Reetdach-Gebäude aus Regionen von Sylt bis Fehmarn fachmännisch abgebaut und im Originalzustand wieder errichtet. Besucher wandeln durch alte Scheunen und Räucherkaten, durch die typischen niedrigen Wohn- und Schlafbereiche. In den uralten Fachwerkhäusern lassen sich Schmiede und Bäcker, Weber und aktive Korbmacher über die Schulter schauen. Auf dem weitläufigen Museumsgelände mit Gärten, Teichen und Feldern sorgt außerdem ein historischer Jahrmarkt für ein Leuchten in Kinderaugen.

Lama-Wanderung in Ostholstein

Nein, die wuscheligen Vierbeiner mit den großen Augen, aufgestellten Ohren und langen Hälsen gehören nicht gerade zum nordischen Kulturgut. Doch diese Tiere – ursprünglich in den Anden Südamerikas beheimatet – fühlen sich auch auf dem 167,4 Meter hohen Bungsberg pudelwohl, auf Schleswig-Holsteins höchster Erhebung. Das gilt ebenso für die Urlauber, die mit ihnen durch die liebliche Landschaft der Holsteinischen Schweiz streifen, wenn die Besitzerin Ines Schneider sie zu ihren besonderen
Lama-Wanderungen mitnimmt.

Ratzeburger Seentour im Kreis Herzogtum Lauenburg

Jetzt bitte einmal tief Luft holen: In keinem anderen Landkreis gibt es größere Waldflächen als im Kreis Herzogtum Lauenburg, der zu einem Viertel von dichtem Grün bedeckt ist. Nahe der Grenze zu Mecklenburg-Vorpommern erstreckt sich obendrein der eiszeitlich geschaffene
Naturpark Lauenburgische Seen. Eine besonders schöne Seenlandschaft bilden die Ratzeburger Seen rund um die gleichnamige historische Stadtinsel. Von der Schlosswiese führt ein 26 Kilometer langer
Radweg um den großen Ratzeburger See. Auch der Wanderweg rund um den kleineren Küchensee verspricht Ruhe und Naturgenuss.

Die Holmer Sandberge sind die Dune du Pilat des Nordens

Kurz hinter den Toren Hamburgs im Regionalpark Wedeler Au verbergen sich die größten Binnendünen Schleswig-Holsteins. Sie stammen vom Dünenrand des Urstromtals der Elbe, nachdem gewaltige eiszeitliche Schmelzwasserströme hier Sedimente ablagerten. Landwirte der Region pflanzten vor rund 100 Jahren Waldkiefern und Stieleichen an, um die Sandverwehungen auf die Felder zu stoppen. 2005 begann die Gemeinde, vereinzelte Flächen zu roden, um Teile der Dünen wieder freizulegen und die Heidelandschaft zu erhalten.

Die
Holmer Sandberge sind längst nicht so gewaltig wie die Dune du Pilat bei Arcachon, doch wer seine Füße in den feinen Sand gräbt und auf die Kiefern inmitten goldgelber Sandfelder blickt, fühlt sich ein wenig wie an der französischen Atlantikküste.

Rot-weiß geringelt: Den Leuchtturm Westerhever erklimmen

Es gibt kaum ein schöneres Symbol des Nordens als den Leuchtturm, Inbegriff von maritimem Urlaubsfeeling. Einer der schönsten und am häufigsten fotografierten Leuchtzeichen ist der rot-weiße Riese in
Westerhever, der inmitten der Salzwiesen thront. Das Wahrzeichen der Halbinsel Eiderstedt wurde auf einer Warft (Erdhügel) rund 14 Kilometer nördlich des Strandes von St. Peter-Ording errichtet. Die letzten Kilometer sind nur zu Fuß oder mit dem Rad zu erreichen.

Seit 1908 weist der Leuchtturm Schiffen den Weg und schickt seine Leuchtzeichen nachts bis 50 Kilometer weit aufs Meer hinaus. Wer die 157 Stufen des 40 Meter hohen Turms erklimmt, genießt einen Rundumblick auf Festland und Wattenmeer. Anmeldung erforderlich.


(dpa/tmn)

(dpa)