Sizilien: Spektakuläre Zeugnisse großer Kulturen

Sizilien: Spektakuläre Zeugnisse großer Kulturen

Sizilien, die größte Insel des Mittelmeeres, blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Und damit meinen wir nicht irgendwelche romantisch verquasten Mafia-Mythen. Nein, wir reden von der Antike – einer Epoche, in der die Insel von Griechen, Phöniziern, Karthagern (auch Punier genannt) und Römern geprägt wurde. Heute noch erwarten den Besucher spektakuläre Hinterlassenschaften dieser Kulturen.

Willkommen im Tal der Tempel

So zum Beispiel das Tal der Tempel südlich von Agrigent – mit 1.300 Hektar eine der größten und bedeutendsten archäologischen Anlagen weltweit. Hier liegen und stehen die Ruinen der im Jahr 582 v. Chr. gegründeten Stadt Agrakas, die sich schnell zu einer der wichtigsten Siedlungen Siziliens entwickelte. Das 1997 ins UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen Areal bietet einige sehr gut erhaltene Tempel, darunter den Concordiatempel. Wem nach all diesen kulturellen Errungenschaften der Sinn nach etwas Ablenkung steht, kann sich im Schatten eines alten Tempels die Zeit mit Online-Casino-Browserspielen vertreiben.

Wichtiger als Agrakas war im Sizilien der Antike allenfalls noch Syrakus – die im 8. Jahrhundert v. Chr. von dorischen Siedlern gegründete Stadt zählte zu ihrer Blütezeit eine Million Einwohner und war das kulturelle und wirtschaftliche Zentrum der Insel. Der römische Konsul und Gelehrte Cicero bezeichnete Syrkus als „größte und schönste aller griechischen Städte“. Nicht verpassen: den Dom Santa Maria delle Colonne. Ursprünglich als Tempel für die Göttin Athene errichtet, wurde im Zuge der Christianisierung im 7. Jahrhundert ein Aus- und Umbau vollzogen. So entstand eine einmalige Mischung aus Tempel und Kirche, die im 18. Jahrhundert noch mit einer barocken Fassade versehen wurde. Seit 2005 ist auch Syrakus UNESCO-Weltkulturerbe.

Prachtvolle spätrömische Villa

Ebenfalls zum Weltkulturerbe wurde die Villa Romana del Casale in der Nähe des Ortes Piazza Armerina erkoren. Dieser wohl im frühen 4. Jahrhundert entstandene Prachtbau zeigt, wie luxuriös der römische Adel lebte. Das Bauwerk ist in vier Bereiche aufgeteilt: ein großer Eingangsbereich mit mehreckigem Innenhof, zwei zentrale Bereiche mit Zimmern, Sälen, Innenhöfen, Gartenanlagen und einer Basilika sowie eine Thermenanlage. Der gesamte Komplex umfasst 45 Zimmer. Der Boden fast aller Räume ist mit filigranen Mosaiken bedeckt, berühmt sind die besonders gut erhaltenen „Bikinimädchen“.

Weitere lohnenswerte antike Stätten finden sich in

  • Segesta: Die Stadt im Nordwesten Siziliens bietet den sehr gut erhaltenen Tempel von Segesta, der nie fertiggestellt wurde und ein großes Amphitheater, das schönste Siziliens. In dem heute restaurierten Bauwerk finden im Sommer Aufführungen statt.
  • Selinunte: Die Überreste der griechischen Stadt Selinus, einst eine der wichtigsten Siedlungen auf Sizilien, liegen an der Südküste. Die archäologische Ausgrabungsstätte umfasst 40 Hektar mit zahlreichen Tempeln.
  • Solunt: Die Stadt unweit von Palermo wurde im 4. Jahrhundert v. Chr. von Puniern gegründet, und geriet dann erst unter griechische, später römische Herrschaft. Solunt weist daher auch eine interessante Mischung der Traditionen dieser drei Völker auf. Heute ist etwa der Hälfte des damaligen Stadtgebiets freigelegt.

Bild: Pixabay, 784699, hbieser

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