Spitzbergen

Die Inselgruppe Svalbard, im Deutschen vereinfachend nach ihrer Hauptinsel Spitzbergen benannt, liegt nördlich des Polarkreises, und damit im Arktischen Ozean, was sie zur nördlichsten Siedlung Europas macht.

Neben der intensiv betriebenen Artkisforschung entwickelt sich Spitzbergen zunehmend zum Reiseziel für Individualtouristen, die das etwas andere Urlaubserlebnis schätzen.

Die größte Stadt Longyearbyen zählt 1.800 Einwohner und einen internationalen Flughafen, der sie mit dem norwegischen Festland verbindet. Insgesamt wohnen rund 2.800 Menschen in auf der Insel. Viele Einwohner der beiden größten Städte Longyearbyen und Barentsburg arbeiten im Bergbau oder in der Forschung, daneben gibt es knapp 200 Grubenarbeiter in Svea. Auch der Tourismus gewinnt als Wirtschaftsfaktor an Bedeutung. Jahr für Jahr kommen mehr Besucher auf das arktische Archipel. Kein Wunder: Die aufgeweckten Einwohner von Spitzbergen haben ja schon 1989 die ersten Besucherunterkünfte aufgemacht!

Im Sommer kommen gelegentlich Forschungs- und Touristenschiffe. Sommer, das heißt Temperaturanstiege bis auf 4 Grad Celsius im Juli. Im Januar können es auch mal -25 Grad sein. Es gibt auf Spitzbergen kaum befestigte Wege; nicht einmal die beiden Städte Longyearbyen und Barentsburg sind durch Straßen miteinander verbunden.

Man verlässt sich eben auf Motorschlitten – oder man wandert. Die extrem klare Luft schafft teilweise Sichtverhältnisse von bis zu 150 Kilometern; Flora und Fauna arktischer Gegenden lassen sich hervorragend erkunden.

Obwohl die Inselgruppe bereits im zwölften Jahrhundert von norwegischen Fischern entdeckt worden war, setzten die systematischen Plünderungen der Walbestände Spitzbergens erst nach William Barentz‘ erneuter Entdeckung 1596 ein. Bis heute haben sich die Bestände an Grönlandwalen und Nordkapern, Furchen- und Narwalen, Walrossen und diversen Robbenarten nicht erholt.

Dasselbe gilt für die allgegenwärtigen Polarbären: Die Hauptinsel Spitzbergen verzeichnet zurzeit eine Population von rund 3.000 Tieren. Aufgrund ihres unberechenbaren Naturells rät die Inselverwaltung dazu, die Siedlungen nur tagsüber und bewaffnet zu verlassen. Touristen werden angehalten, überhaupt nur mit professionellen Führern hinauszugehen, da Schneestürme unerwartet einsetzen können.

Aber all das hält überzeugte Arktis-Touristen nicht ab. Und allmählich wird Spitzbergen als reizvolle Alternative zu anderen kalten Regionen wie Island, Grönland oder Lappland wahrgenommen.

Nichts für Warmduscher, though.

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