Die Kapelle von Ronchamp – Im Schatten von „Notre Dame“

Die „Grande Dame“, wie die Einwohner Ronchamps ihre Kapelle einst betitelten, steht in der Haute-Saône und bildet den touristischen Höhepunkt dieses idyllischen Dorfes.

Erbaut vom berühmten französischen Architekten „Le Corbusier“ steht die malerische Kapelle, die heute den romantischen Namen Notre-Dame-du-Haut, übersetzt: Notre Dame der Höhe, trägt, auf dem Hügel von Bourlémont und ist somit stets im Blickfeld der friedlich lebenden Bewohner und Touristen Ronchamps. Die Kapelle wurde von 1950 bis 1954 erbaut und am 25. Juni 1955 geweiht.

Die vom französisch-schweizerischen Architekten und Maler erbaute Kapelle ist eines der imposantesten Beispiele für die zeitgenössische sakrale Kunst und eine absolute „Kultstätte“, dessen Konzept eigenhändig von Le Corbusier erschaffen und umgesetzt wurde. Den Weg zum Bau dieser Kapelle ebneten folgende Geschehnisse: Ein Blitz schlug in die sich an diesem Standort befindliche Kirche aus dem 15. Jahrhundert, die jedoch mit Elementen aus dem 18. und 19. Jahrhundert bereichert wurde, ein und brannte diese nieder. Daraufhin errichtete man dort von 1923 bis 1936 eine gotische Kirche, die allerdings ebenfalls, jedoch durch schwere Artillerieangriffe im Zuge des Kampfes um den heiß begehrten Berg im Zweiten Weltkrieg, zerstört wurde.

Ronchamp ist ein Ort, der von der langen Tradition einer Wallfahrt, die der Jungfrau gewidmet, gebrandmarkt ist. Die blütenweiße Farbe des Bauwerks steht im krassen Kontrast zum verwendeten Baumaterial Beton. Le Corbusiers Absicht war es jedoch eine Kapelle zu erbauen, die „sich den vier Himmelsrichtungen öffnen, und die vier Himmelsrichtungen aufnehmen soll“.

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