Karatschi – ein Fischerdorf wird groß

Die heute größte Stadt in Pakistan lebt den städtischen, amerikanischen Traum vom Tellerwäscher zum Millionär.

Bis 1959 war das frühere Fischerdörflein mit kleinem Hafen für örtliche Fischerboote sogar noch die Hauptstadt von Pakistan, mittlerweile ist sie ,,nur“ noch eine der größten Städte dieser Welt.
Kein Wunder – bei ca. zwölf Millionen Einwohnern und der Strom von Menschen, die aus ihrer Provinz flüchten, reißt nicht ab.
Deshalb wundert mich auch nicht die Tatsache, dass auch Karatschi mit gängigen Problemen zu tun hat, die da wären, dass es beispielsweise nicht genug Wohnraum für all diese Menschen gibt, aber auch Umweltverschmutzung und Terrorismus sind hier gefährliche Schlagworte.

Die Metropole am Arabischen Meer begeistert auch mit einem der längsten Strände der Welt, an den dem man nicht einfach nur schwimmen und sich von der Sonne verbrennen lassen kann, sondern auch unzählige Freizeitattraktionen mitmachen.
Doch der Schein trügt: Wie immer gibt es auch hier die andere Seite der Goldmedaille, denn hier ruht auch noch ein Schiffsfriedhof – einer der größten weltweit. An diesem Schrottplatz werden ausrangierte Schiffe in ihre Einzelteile zerlegt und dessen unzählige Gifte einfach in das Meer gekippt bzw. am Strand verbrannt. Sicherheitsbestimmungen gibt es dabei auch nicht, so dass die Arbeiter alle ohne Schutzbekleidung quasi mit ihren bloßen Händen mit diesen Giften herum werkeln.

Das ehemalige kleine Dorf ist heute die reichste Stadt in Pakistan und lockt so natürlich auch allerhand Touristen in ihre Pforten. Dabei gibt´s auch einiges zu entdecken. Beispielsweise das Mausoleum Mazar – e – Quaid von Mohammed Ali Jinnah, der Begründer von Pakistan, der im Volksmund auch des Öfteren einfach nur ,,Größter Führer“ genannt wird. Auch die Moschee Masjid – e – Tooba aus weißem Mamor ist erlebenswert, sowie die Kirchen St. Patrick´s Cathedral und St. Joseph´s Convent.

Und wer kulturell erst einmal gesättigt ist, der kann sich ja im ,,Gandhi Garden“ ausruhen, eine Grünfläche, die früher der Landwirtschaft diente, ist heute ein riesiger Zoo, in dem man seinen Tag in Karatschi beschließen kann.