Kreml in Moskau: Sitz des russischen Präsidenten

Der im Zentrum von Moskau liegende Kreml wurde vor mehr als 800 Jahren von dem Fürsten Juri Dolgoruki erbaut und hat sich im Verlauf der Zeit zum bedeutendsten Machtzentrum Russlands entwickelt. Heute zählt die Holzfestung weltweit zu den größten Museen. Im Jahr 1990 ernannte die UNESCO den Kreml und den davor befindlichen Roten Platz zum Weltkulturerbe.

Die Geschichte des Bauwerks reicht weit in das 12. Jahrhundert zurück, als Ivan I. auf dem Hügel über der Moskwa den Bau einer Befestigungsanlage in Auftrag gab. Seitdem ist die Anlage Sitz der russischen Herrscher sowie der russisch orthodoxen Kirche. Zar Peter I. verlegte im 18. Jahrhundert die Hauptstadt nach Sankt Petersburg, allerdings wurde Moskau nach Beendigung der Oktoberrevolution 1918 abermals Regierungssitz, und ist es bis heute noch.

Kreml in Moskau – Residenz der russischen Zaren

Bevor die russische Hauptstadt nach Sankt Petersburg verlegt worden war, diente der Kreml als Residenz für die russischen Zaren bzw. als Sitz für die Großfürsten Moskaus. 1918 wurde der Kreml wieder zum Regierungssitz erklärt. Das Bauwerk und der unmittelbar angrenzende Rote Platz gelten als Russlands wichtigste Sehenswürdigkeiten.

Die erste Steinmauer entstand im Jahr 1367. Im 15. Jahrhundert entwickelte sich Moskau zu einem bedeutenden religiösen und politischen Zentrum. Zu dieser Zeit beauftragte der Großfürst Iwan III bekannte russische und italienische Architekten mit dem Aus- und Umbau seiner Residenz. Zwischen 1485 und 1495 wurden neue Mauern errichtet, die mit 20 Türmen versehen wurden, wodurch der Kreml zu einer mächtigen Burganlage wurde.

Kreml – Mehrfacher Umbau

Zu Beginn des 17. Jahrhunderts befanden sich im Kreml mehr als 20 Straßen und 10 große Plätze. Seine heutige Erscheinung erhielt das Bauwerk im Verlauf des Wiederaufbaus nach Beendigung des Krieges 1812. Im Verlauf der Zeit wurde die Anlage mehrfach umgebaut.

Betrachtet man die Anlage von oben, offenbart sich ein Dreieck mit einer Größe von 28 Hektar. Die Mauern, die bis zu 6,5 Meter dick und bis zu 19 Meter hoch sind, haben eine Gesamtlänge von 2.235 Meter. Die 20 Türme sind unterschiedlich groß und die fünf bedeutendsten Türme sind mit glänzenden Rubinsteinen versehen. An dem Spasski Turm, der der wichtigste Turm der Anlage ist, befindet sich eine Uhr mit einer Größe von 6,12 Meter.

Kathedralen und Paläste

Zu den Sehenswürdigkeiten zählen weiterhin Kathedralen, die mit vergoldeten Zwiebeltürmen versehen sind, prachtvolle Paläste, das Senatsgebäude und die Rüstkammer. Eine der Kathedralen ist die Mariä-Entschlafens-Kathedrale, die auch als Uspenski-Kathedrale bekannt ist und lange Zeit als die bedeutendste Kirche Russlands galt. Dort wurden unter anderem Zaren gekrönt.

Mitte des 20. Jahrhunderts wurde der Kreml nach einer mehrjährigen Pause wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und erfüllt nun zwei Aufgaben. Zum einen ist er Sitz des russischen Präsidenten und zum anderen lockt als Freilichtmuseum viele Touristen an. Das Gebäude ist aufgrund seiner politischen Funktion nur mit Einschränkungen zugänglich.