Mont Saint-Michel – Faszinierende Klosterfestung im Ärmelkanal

Schon von weitem sieht man die eindrucksvolle Silhouette der felsigen Insel mitten im Wasser. Langsam nähert man sich ihr auf einem schmalen Damm, bis man endlich vor diesem Meisterwerk mittelalterlicher Baukunst steht. Doch bis zum eigentlichen Kloster ist es noch ein weiter Aufstieg.

In einer Vielzahl unterschiedlicher Stile übereinander gebaut, ragt das ehemalige Kloster aus den Fluten hervor. Über eine verschlungene und von kleinen Läden gesäumte Gasse erreicht man das riesige Portal aus dem Mittelalter.

Der Erzengel Michael höchstselbst soll den Bau der Kirche befohlen haben. Über dem ursprünglichen Bau wurden seit dem Jahre 709 viele weitere Abschnitte fertiggestellt, die in einem Rundgang besichtigt werden können. Über den Kreuzgang erreicht der Besucher eine weite Plattform, von der man sowohl das Meer als auch das entfernte Festland betrachten kann. Vom Refektorium kommt man in die Halle der „dicken Säulen“, die der Statik des Gebäudes dient. Zu bestimmten Zeiten trifft man auf seiner Besichtigung in etlichen Räumen Musiker, die mit klassischer Musik für eine entsprechende Untermalung sorgen. Das in Fresken und Reliefs wiederkehrende Motiv des Erzengels findet seine beindruckendste Darstellung in einer überlebensgroßen Statue mit weit ausgebreiteten Flügeln, einer mittelalterlichen Rüstung und einem darunter kauernden Drachen.

Diente die Insel zuerst als Sanktuarium, später einem Kloster und während der Französischen Revolution gar als Gefängnis, hat Mont St.-Michel seine bewegte Geschichte nunmehr hinter sich gelassen – heute bewegen sich nur noch Scharen von Touristen vor allem durch die kleinen Gassen bis zum Sakralbau. Dabei gibt es in eben diesen nicht nur schnöden Tand, sondern vor allem auch die berühmten „Mere Poulard“ Kekse, die dort sogar hergestellt werden und um die man bei einem Besuch schwerlich umhin kommt.

Bereits Victor Hugo war von der Klosterfestung tief beeindruckt und auch in neuerer Zeit lieferte sie kreativen Köpfen reichlich Inspiration, so beispielsweise Mike Oldfield, Peter Jackson, dem Regisseur des „Herrn der Ringe“, und Karl May und man möchte meinen, dass die Designer des Disneyland sich ebenfalls haben inspirieren lassen.

Mont Saint-Michel bleibt dabei einzigartig und ein Erlebnis, das schlichtweg zum Besuch der Normandie oder der Bretagne gehört.

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