Ab in die Berge: Das sind die Trends beim Winterurlaub

Köln – Die Alpen sind für viele deutsche Winterurlauber das Ziel schlechthin. In dieser Wintersaison bieten ihnen die Reiseveranstalter aus dem Grund mehr Destinationen und Hotels dort an. Einer der Trends: Frankreich ist im Kommen.

FTI baut sein Frankreich-Angebot stark aus. Neu im Programm sind unter anderem die beiden Riesenressorts Paradiski (232 Pisten) und Les Trois Vallées (284 Pisten). Neckermann hatte bisher keine Reisen nach Frankreich im Winterprogramm. Das hat sich geändert: In dieser Saison stehen zehn französische Skigebiete im Winterkatalog.

Österreich bleibt traditionell stark. Zwischen Steiermark und Vorarlberg vergrößern die Veranstalter ihr Angebot. DER Touristik erweitert unter anderem in den Gebieten Saalbach-Hinterglemm sowie Zell am See und Kaprun sein Angebot. Diese Skiregionen im Salzburger Land seien stark nachgefragt, sagt Rosemarie Bornscheid-Hoffmann. Sie leitet bei DER Touristik den Bereich Erdgebundene Reisen.

Tui erhöht sein Winterreisen-Angebot um 20 Prozent. Im November hat der Veranstalter in Schladming (Steiermark) ein neues Hotel seiner Konzeptmarke «Blue» eröffnet. Von Schladming aus fahren Gondeln ins Skigebiet Planai-Hochwurzen, in der Nähe des Orts liegt außerdem der Dachstein-Gletscher.

Was ist mit der Schweiz? Dort nimmt das Angebot ebenfalls zu, wenn auch nicht so spürbar wie in Österreich und Frankreich. FTI hat die Skiregion Engelberg in der Zentralschweiz neu im Programm, mit Tui können Urlauber erstmals ins Ressort Crans Montana im Wallis reisen.

Doch es müssen nicht immer die Alpen sein: Polen und Tschechien etablieren sich mit Skiressorts in Hoher Tatra, Riesengebirge oder Böhmerwald zunehmend als günstige Alternative. Diese Länder holen auf, beobachtet man bei Snowtrex. Der auf Wintersportreisen spezialisierte Veranstalter aus Köln hat sein Angebot in diesen Regionen ausgebaut.

Egal, ob es in die Alpen oder in die Hohe Tatra gehen soll: Ihren Winterurlaub buchen Urlauber immer später. Die Veranstalter nennen dafür verschiedene Gründe. Bei FTI registrierte man 2016 mit den ersten Schneefällen im November einen deutlichen Buchungsanstieg, erklärt Martin Katz, der bei FTI verantwortlich für Destinationen mit Eigenanreise ist. Die vereinfachte Theorie: Erst wenn Menschen Schnee sehen, denken sie an den Winterurlaub.

Der zweite Grund für spätere Buchungen hängt ebenfalls mit Schnee zusammen. Oder besser: dem fehlenden Schnee. Die Buchungszeiträume werden zunehmend kurzfristiger, sagt Katrin Holzbrecher von Dertour. Urlauber erhoffen sich dadurch etwas mehr Planungssicherheit.

Höhere Skigebiete sind hier klar im Vorteil, erklärt Holzbrecher. Sie bieten mehr Schneesicherheit. Viele Gebiete haben aus dem Grund in der Vergangenheit stark in Beschneiungsanlagen investiert, um auch in schneearmen Zeiten ausreichend gut präparierte Pisten anbieten zu können. Bei Tui ist die Nachfrage nach der «Schneegarantie» überproportional gestiegen. Dieses Angebot bietet der Veranstalter für 40 Skigebiete an. Laufen bis sieben Tage vor Anreise wegen Schneemangels weniger als drei Viertel der Lifte, können Urlauber kostenlos auf ein anderes Urlaubsziel umbuchen oder zu einem späteren Zeitpunkt in das Skigebiet reisen.

Ein Skiurlaub dauert klassischerweise acht Tage – von Samstag bis Samstag. Zum Bettenwechsel herrscht dann auf den Alpenstraßen sowie auf den Zubringerautobahnen mitunter Ausnahmezustand. Wer zu anderen Zeiten an- und abreist, kann sich einigen Stress ersparen. Das allein dürfte aber nicht der Grund sein, dass Kurztrips auch im Winterurlaub beliebter werden. Reisen mit drei bis fünf Übernachtungen nehmen laut Snowtrex zu. So können Urlauber in einer Wintersaison gleich mehrere Destinationen kennenlernen.


(dpa/tmn)

(dpa)