Das Papierhaus: Guy Lönngren will Studentenwohnungen revolutionieren

Technologie der Zukunft, so das Thema einer Veranstaltung 2007, auf der Professor Guy Lönngren sein Papierhaus vorstellte. Umweltbewusst, praktisch und sehr stylish, hat das Papierhaus Potential für die Zukunft?

Beim Design eines Pappstuhls kam ihm die Idee, dass man doch auch einfach ein ganzes Haus aus Pappe gestalten könnte. Das könnte man nicht nur ohne große fachmännische Kenntnisse aufbauen, sondern auch billig produzieren und halten und daher beispielsweise für Studentenunterkünfte nutzen.

Papierhaus: schnell zu bauen und schick dazu

Gesagt getan, alsbald machte sich Guy Lönngren an die Entwicklung und auf der Technoport Messe in Trondheim 2007 baute er das gute Stück innerhalb von zwei Tagen mit seinem Team auf.

Wer sich nun wundert, wie gut es dem Wetter standhalten kann – mit Plastik verarbeitet sind die Wände auch wasserdicht, durch eine ganz bestimmte Faltung ist das Material außerdem ungemein stabil und so auch windfest.

Papierhäuser für das bewusste temporäre Wohnen

Bauten für die Ewigkeit plant Lönngren mit seiner Vision der Papierhäuser gar nicht, denn genau das sorge doch auch heute noch für hässliche, herunter gekommene Nachbarschaften und verfallende Häuserreihen. Vielmehr sei doch die preisgünstige Alternative mit ihrer soliden, aber eben nicht endlosen Haltbarkeit der Zeit angepasst, wenn Studenten beispielsweise nur für einige Jahre eine Bleibe bräuchten.

Kleine Wohnanlagen aus Papierhäusern hat er sich dabei vorgestellt und selbst im Winter wäre das möglich, so Lönngren, da Pappe sehr gut isoliert, was übrigens auch die Lautstärkegrenze innerhalb der Häuser positiv beeinflussen würde.

Gerade mal 5% der Energie, Materialien und des Mülls eines normalen Hauses würde so ein Papierhaus a la Lönngren ausmachen, damit ist auch der Umwelt ein riesiger Gefallen getan, nicht zuletzt, weil man die Häuser nach der Nutzung wieder recyclen kann. Auch Tätigkeiten wie (wiederholtes) Tapezieren, sanieren oder Parkett verlegen würden komplett wegfallen, weil sie schlicht überflüssig sind.

Auch wenn das Haus – komplett mit Papiermöbeln ausgestattet – schon auf dem Event stand, sieht Lönngren die Zukunft nicht in genau diesem Model, sondern denkt eher, dass es als Inspiration und Ansporn gelten sollte, sich mehr mit recyclebaren Materialien für den zukünftigen Hausbau auseinander zu setzen. Eine Mischung aus verschiedenen Materialien für das ideale Haus ist dabei eine schöne und eigentlich auch realistische Idee.

Ob diese jedoch wirklich in die Tat umgesetzt wird, ist die andere Frage, aber alleine aus architektonischer Sicht wäre es ein interessantes Projekt, das hoffentlich bald angegangen wird.