Der Paderborner Dom

Im beschaulichen Paderborn in Ostwestfalen steht der Paderborner Dom, der wie kein anderes Bauwerk der Stadt die Geschichte selbiger dokumentiert.

Die Stadt Paderborn wurde urkundlich erstmals 777 erwähnt; ein Jahr zuvor wurde sie von Karl dem Großen begründet. 799 trafen sich hier Karl der Große und Papst Leo III. um die Kaiserkrönung Karls zu beschließen. Gewissermaßen wurde hier bereits der Grundstein für das bis heute geltende Vorurteil vom katholischen Paderborn gelegt, als nämlich im selben Jahr der Grundstein für den Urbau des Paderborner Dom gelegt und Paderborn zum Bistum erklärt wurde.

Der heutige Paderborner Dom ist jedoch keineswegs mit dem aus dem 8. Jahrhundert vergleichbar, denn er wurde in seiner langen Geschichte mehrfach zerstört. Im Wesentlichen stammt der heutige Bau mit seiner dreischiffigen Hallenkirche mit Querhaus und dem Paradiesportal aus dem 13. Jahrhundert. Auch der charakteristische, romanische Westturm stammt aus dieser Zeit. Er ist 93m hoch und überragt damit die Innenstadt.

Die fünf Fenster an der Seite zeigen im Gegensatz zum romanischen Turm in den feinen Steinmetzarbeiten gotische Formen, die der langen Bauzeit geschuldet sind. Jedes Fenster scheint das vorhergehende in seiner Kunstfertigkeit übertreffen zu wollen. Direkt neben dem Paderborner Dom wurde 776 die Karlsburg gebaut, nördlich von ihr liegt die ebenfalls aus der Zeit stammende Kaiserpfalz, deren Grundmauern noch heute zu besichtigen sind.

Auch die 1017 geweihte Bartholomäuskapelle steht hier. Sie gilt als ältester Hallenkirchenbar nördlich der Alpen. Zu diesem Zeitpunkt war der Dom bereits das erste Mal unter Bischof Meinwerk neu aufgebaut worden, da er 1000 durch einen Großbrand zusammen mit der Kaiserpfalz zerstört worden war. Das letzte Mal wurde er im zweiten Weltkrieg durch eine Luftmine zerstört. Ihr Mantel ist noch heute im Garten des Doms zu sehen.

Die Krypta im Paderborner Dom gilt mit einer Länge von 32m als eine der größten in Deutschland; sie beherbergt die Gebeine des hl. Liborius, die bereits 836 von Le Mans nach Paderborn gebracht wurden und die älteste Städtepartnerschaft in Europa begründeten.

Ein weiteres Wahrzeichen der Stadt ist das Dreihasenfenster, das Anfang des 16. Jahrhunderts geschaffen wurde. Es zeigt drei springende, kreisförmig angeordnete Hasen. Insgesamt sind drei Ohren zu sehen, und doch hat jeder der Hasen zwei Ohren. Das Motiv findet sich auch außerhalb der christlichen Kultur und auch andernorts, zum Beispiel im Haslocher Wappen.

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