Gargoyles: Die Wächter der Steinbauten

Gargoyles sind meist animalisch fantastische Fabelwesen, die in Stein gehauen an den höchsten Gebäuden positioniert scheinbar über die Menschen wachen. Aber welchen Zweck dienen sie wirklich und welche populären Gargoyles gibt es?

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Als „Steingrotesken“ werden sie bezeichnet, Granittiere und Ungeheuer, die eine überraschend banale Erklärung bieten, die auch ihre oftmals elongierte Form erklärt.

Gargoyles: Wasserrinnen

Um die aufwändigen Gebäude vor Wasserschäden zu schützen, wurden Gargoyles von Architekten konzipiert, die lang gestreckt und mit einer kleinen Rinne versehen das Regenwasser sammelten und abfließen ließen, in etwa so wie eine Regenrinne, mit der Ausnahme, dass sie visuell etwas eindrucksvoller waren und Wasserschwälle auf die unter ihnen stehenden Pechvögel abgaben.

Diese Erklärung verdeutlicht sich auch, wenn man sich die Wortherkunft ansieht, denn was auf den ersten Blick wie die Beschreibung eines mythologischen Monsters klingt, kommt eigentlich aus dem Französischen „gargouille“, wobei man davon ausgeht, dass es dem lateinischen „gurgulio“ entsprang und demnach „Rachen“ heißt, womit die Kehlen und Mäuler der Steinkreaturen gemeint sind, die das überschüssige Regenwasser richtiggehend ausspucken. Im Deutschen werden sie dementsprechend etwas weniger romantisiert „Wasserspeier“ genannt.

Schutzgeister gegen das Böse?

Aber sie haben in ihrer Form auch eine passendere Funktion, so wurden sie nicht umsonst als schaurige Fabelwesen dargestellt, diese sollten nämlich böse Geister und Kräfte vom Haus und seinen Bewohnern fern halten.

Neben den vielen Chimären an Gargoyles gab es vor allem im alten Griechenland unzählige tierische Wasserspeier, wobei der Löwe als populärstes Motiv auch heute noch an vielen alten Gebäuden zu finden ist.
Besonders die Kirche nutzte Gargoyles – als reine Steinfiguren oder praktischen Nutzen auch als Groteske bekannt – um symbolhaft bestimmte Botschaften zu vermitteln, die meistens darin bestanden, die Gläubigen und Ungläubigen in die Kirche zu locken, indem sie den Nichtgängern durch die gefährlich aussehenden Figuren ein schlechtes Gewissen einjagten.

Die berühmtesten Gargoyles – nicht zuletzt in vielen Filmen verewigt – dürften die Kreaturen an Notre Dame sein, die für Disney sogar singen durften.

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