Krakau: Heimliche Hauptstadt von Polen

Krakau liegt ziemlich weit im Osten des mitteleuropäischen Staates Polen. In und um die Stadt wohnen weit über eine Millionen Menschen. Sie hat außerdem touristisch jede Menge zu bieten. Vom Nachtleben ganz zu schweigen!

Ein Teil des Filmes Schindlers Liste wurde in Krakau gedreht. Dort, im Osten von Polen liegt auch ein anderer berühmter Ort, Auschwitz. Im Gegensatz zu diesem traurigen Stätte des Todes, verströmt Krakau den Duft von Kultur und Studentenleben- die Stadt symbolisiert ein kosmopolitisches Polen.

Krakau und die Geschichte von Polen

Auch wenn Krakau schon seit mehreren Jahrhunderten nicht mehr die Hauptstadt Polens ist, so ist sie doch noch immer dessen Kulturhauptstadt. Es gibt kaum Orte auf der Welt, die so sehr vor Geschichte strotzen wie Krakau. Immerhin weist der Ort eine 20.000-jährige Siedlungsgeschichte auf!

Die Historie der Stadt beginnt auf dem Wawel, wo Funde belegen, dass an diesem Ort bereits vor 20.000 Jahren Menschen siedelten. Im Laufe der Geschichte hat sich so eine Menge Sehenswertes in Krakau angesammelt. Der Wawel ist nur ein Teil davon. Glücklicherweise ist die Stadt auch von den Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges weitestgehend verschont geblieben, sodass wir das Meiste heute noch bewundern können.

Lange war Krakau eng mit der Geschichte Polens verknüpft. Viele Herrscher wurden in der Kathedrale auf dem Wawel gekrönt und fanden hier genauso ihre letzte Ruhestädte. Oft wurde Krakau zwischen den Großmächten hin- und hergereicht. Der großen Schlacht gegen den Deutschen Ordens, der die Befreiung Polens einleitete, wird in Krakau gedacht.

Auf Sightseeing-Tour durch Krakau

Durch die Stadt führen mehrere Rundgänge. Einer davon ist der Königsweg. Er führt vorbei an den wichtigsten Sehenswürdigkeiten. Er beginnt am Denkmal der Schlacht zu Tannenberg, eben jener berühmten Schlacht, in der der Deutsche Orden 1410 von Polen und Litauern gemeinsam geschlagen wurde.

Weiter geht es auf dem Weg zum Barbakan von Krakau. Ein Barbakan ist ein Verteidigungswerk, welches ursprünglich einer Stadtmauer oder einer Burg vorgelagert war. Der von Krakau stellt in heutiger Zeit den größten Wehrturm Europas dar. Er ist hervorragend erhalten.

Die Route führt den Touristen weiter an den Resten der Stadtmauer vorbei zum letzten, noch erhaltenen Stadttor. Dieses wurde Anfang des 14. Jahrhunderts erbaut. Auf der Innenstadtseite befindet sich heute eine ständige Open-Air-Galerie.

Durch das Tor betritt man die Altstadt. Diese steht auf der Liste des UNESCO-Welterbes. Über den größten europäischen Marktplatz des Mittelalters, des Rynek Główny, führt der Königsweg vorbei an zahlreichen Kirchen zum Ende der Route: Das Königsschloss auf dem Wawel mit dem Denkmal des feuerspeienden Waweldrachens.

Kulturstadt mit pulsierendem Nachtleben

Neben Sehenswürdigkeiten hat Krakau noch viel mehr zu bieten! Von den rund 760.000 Einwohnern der Stadt sind knapp 120.000 Studenten. Es gibt also auch nachts jede Menge Aufregendes zu erleben.

Krakau hat so zum Beispiel an die einhundert Kneipen in Kellergewölben. Hier kann man sich für einen äußerst günstigen Preis ein polnisches Qualitäts-Piwo oder einen Wodtka bestellen. In der Vorlesungszeit tummeln sich hier die Studenten und neben einem guten Schluck gibt es noch den einen oder anderen akademischen Disput dazu.

Wer lieber das Tanzbein schwingt, als in Bars herumzuhängen, ist in Krakau auch am richtigen Ort. Aufgrund der vielen jungen Menschen, die sich hier tummeln- egal ob Studenten oder Touristen- gibt es eine große Clublandschaft.

Die meisten Clubs spielen dabei House und andere elektronische Musik. Das entspricht überwiegend dem Musikgeschmack der Polen und auch der Touristen. Kleinere Nischenclubs sind hier ebenfalls zu finden. So wird der Geschmack von Rockmusik-Liebhabern ebenso bedient, wie der von R’n’B- Hörern. Die meisten davon befinden sich übrigens direkt am großen Marktplatz oder in dessen näherer Umgebung.

Ganz groß im Kommen ist auch das ehemalige jüdische Viertel Kazimierz. Hier wurde im Übrigen viel von dem Film Schindlers Liste gedreht, was dem damals sehr maroden Viertel einen neuen Aufschwung gab. Heute ist es größtenteils saniert. Das eigentliche Jüdische Ghetto befand sich allerdings in Podgórze, etwas außerhalb. Auch hier ist inzwischen die Kultur und das studentische Nachtleben beheimatet.

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