Kom el Shoqafa: Katakomben in die Unterwelt

In den Labyrinthen der Katakomben von Kol el Shoqafa will man sich bestimmt nicht verlaufen, denn sie sollen ein direkte Verbindung zur Unterwelt bieten. Doch einen Besuch sind sie allemal wert.

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Die Katakomben von Kol el Shoqafa gehören zu den sieben Wundern des Mittelalters und ist bei Alexandria gelegen. In ihr findet man Relikte aus einer Zeit, wie es sie nicht häufig unangetastet zu finden gibt.

Im Original hießen die Katakomben „Lofus Kiramaikos“, was übersetzt ungefähr „Scherbenhaufen“ bedeutet. Auch der Stil der Räumlichkeiten ist im römisch-griechischen Stil gehalten, vermischt mit den ägyptischen Ornamenten und Bauweisen.

Kol el Shoqafa began als Familiengrab

Die Geschichte des Bauwerkes ist äußerst interessant, geht man nach der Tour von Jean-Yves Empereur, dann war es am Anfang (ca. im ersten Jahrhundert nach Christus) nur eine Kapelle und ein Familiengrab und wurde erst später in ein kollektives Grab umgebaut. Die frühesten Bewohner kann man bei seinem Besuch der Katakomben auch als Portraits bewundern.

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Die Katakomben wurden aus dem Stein heraus gebaut, dadurch, dass es sich um Sandstein handelte, war das Bauen nicht allzu schwer, allerdings gleichzeitig beeindruckend gemeistert, da Fehler im Bau natürlich nicht hätten ausgemerzt werden können.

Es befinden sich viele Esszimmer in den Katakomben, das klingt für uns merkwürdig, war aber bei den Römern und Griechen sehr normal, da sie, um die Verstorbenen zu ehren, jedes Jahr am Todestag ein Festmahl in den Gruften hielten.

Abgesehen davon gibt es natürlich auch viele Sarkophage und in der Halle von Caracalla sogar ein Massengrab (mit Menschen und Tieren), das angeblich alle Opfer des Caracalla Herrschers beherbergt.

Aufbau und Entdeckung

Die Gruft ist so aufgebaut, dass sich auf dem ersten Level ein Essraum und ein Platz für zeremonielle Begräbnisse befindet, das zweite Level dient hauptsächlich als Gruft und das dritte Level ist vorwiegend mit Wasser gefüllt.

Ein Besuch während jeder Ägypten Reise ist sehr zu empfehlen, vorzugsweise mit einer Tour, denn besonders der reiche Mix aus kulturell unterschiedlichen Epochen und verschiedenen Stilen ist aufregend und die Weiten der Gruft jenseits des Lärms der Stadt bieten außerdem Ruhe und Mysterium gleichzeitig.

Auch die vielen Statuen lohnen sich, die als Gallerien der Verstorbenen dienen.

Die Gruft wurde regelmäßig genutzt, gerade, weil sie unter der Erde gelegen war, waren die Toten dort vor Grabräubern sicher, auch viele Überfälle der Stadt überlebte sie ohne großen Schaden zu nehmen, was darin resultierte, dass die Statuen und Bauten fast unangetastet sind. Das bestätigte auch die Wiederentdeckung im Jahre 1900, denn hunderte Jahre zuvor lag sie versteckt unter den Straßen Alexandrias, unbemerkt.