Sarajevo: Eine Stadt im Schatten der Vergangeheit

Sarajevo, Hauptstadt und Regierungssitz von Bosnien und Herzegowina, ist eine Stadt im Schatten der Vergangenheit, und dennoch ist sie eine Reise Wert. Denn neben den Spuren des Krieges, kann Sarajevo vieles bieten und hinterlässt bei den Besuchern mit Sicherheit einen bleibenden Eindruck.

Die Stadt Sarajevo beherbergt 304.000 Einwohner, im gesamten Kanton Sarajevo, der Förderation und im sogenannten Ost-Sarajevo, welches zur Republik Srpska gehört, leben ungefähr 500.000 Menschen. Damit stellt Sarajevo das einwohnerreichste Zentrum Bosniens und Herzegowinas dar. Inmitten der Berge des Dinarischen Gebirges befindet sich sie Ebene von Sarajevo, welche überragt wird von den Bergen der Bjelašnica, des Igman, sowie der Jahorina und des Trebevic. Durchzogen von den Flüssen Miljacka und Bosna bietet das Stadtbild von Sarjevo ein wunderschönes und eindrucksvolles Panorama, das die dunkle Vergangenheit in den Hintergrund rücken lässt.

Sarajevo – Eine Stadt mit dunkler Geschichte

Das erste Domizil wurde von einem türkischen Statthalter am Ufer der Miljacka gegen Ende des 15. Jahrhunderts errichtet. Auf dessen Bennenung mit Saray, was soviel wie Schloss bedeutet, geht auch der Name Sarajevo zurück. Der Ort entwickelte sich sehr rasch zu einer blühenden Stadt. Seit 1850 war Sarajevo die Hauptstadt der Provinz Bosnien im Osmanischen Reich und später dann Verwaltungszentrum des sogenannten Kondominiums, welches durch Österreich-Ungarn beherrscht wurde.

1914 wurde Srajevo zum Schauplatz des tödlichen Attentats auf den Erzherzog Franz Ferdinand und seiner Frau, was zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges beitrug. Ab 1981 gehörte Sarajevo mit Bosnien zum Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Sarajevo 1945 die Hauptstadt von Bosnien und Herzegowina, innerhalb Jugoslawiens. Als 1992 Bosnien und Herzegowina die Unabhängigkeit von Jugoslawien erklärten, führte das zum Bosnienkrieg und der längsten Belagerung der Stadt. Zahlreiche Menschen flohen, wurden vertrieben oder starben bei den Kämpfen. Die Spuren dieses Krieges sind noch vielerorts zu sehen und zu spüren.

Sarajevo: Eine Stadt baut sich wieder auf

Der Krieg brachte die Wirtschaft fast vollends zum Erliegen, doch langsam erholt sich das ganze Land wieder.
Zahlreiche Firmen und Untenehmen finden heute ihren Hauptsitz in Sarajevo, es gibt diverse Schulen und Hochschulen, sowie die Universität Sarajevo. Auch das reiche kulturelle Angebot zieht immer mehr junges Leben in die Stadt. Theater, Museen und Kultureinrichtungen sorgen für ein pulsierndes Stadleben. Jährliche Kultur-, Musik,- und Filmfestivals locken Besucher aus aller Welt. Aufgrund der Vielzahl der hier ausgeübten Religionen wird Sarajevo auch Klein-Jerusalem genannt. Die wunderschöne orientalisch geprägte Altstadt lädt mit ihren vielen Moscheen und Kirchen und Synagogen zum Spazieren ein und in den vielen kleinen Gässchen sowie auf dem Basar kann man shoppen gehen und die wiedererweckte Schönheit der Stadt genießen.