Wo Tel Aviv am besten schmeckt

Tel Aviv – Tel Aviv, das ist Strand, pulsierendes Nachtleben, Kultur – und Genuss. Tom Franz schwärmt von der israelischen Metropole:

«Sie hat einen Puls, den man sonst nur von Berlin oder New York kennt.» Nur, dass Tel Aviv viel kleiner ist als diese Städte.
Tom Franz, der als Fernsehkoch und Moderator arbeitet, lebt seit vielen Jahren hier. Und will nicht wieder weg.

Vor allem die Kulinarik liebt der gebürtige Kölner. «Die Foodszene hier ist unglaublich lebhaft, es wird viel experimentiert.» Das sorgt für ein Kommen und Gehen. Franz erzählt, das Restaurants am laufenden Band aufmachen – und viele auch wieder schließen.

Voll ist es in den Restaurants und Cafés eigentlich zu jeder Zeit, sagt Franz. «Die Menschen hier gehen einfach gerne aus», erklärt er. «Israelis sind unglaublich lebensfroh und direkt.»

Leichte Landesküche und weltweite Einflüsse

Die israelische Küche ist sehr aromatisch und leicht. Viel Gemüse, Hülsenfrüchte, Zitrone, Olivenöl, Knoblauch – «und Kräuter in Mengen, die man so in Deutschland nicht kennt», erzählt Franz.

Es ist eine riesige Zahl von Einflüssen, die die Gerichte prägen: arabische, persische, palästinensische. Und jene Ansätze aus aller Welt, die all die jüdische Familien mitgebracht haben, die im letzten Jahrhundert nach Israel gekommen sind.

Die weltweiten Einflüsse spiegeln sich in der Vielfalt der Restaurants. Da ist das
Ya Pan, ein Bistro für japanisches Fast Food in der Nahmani Street. Das Mansura in Jaffa bietet israelische Küche, modern interpretiert (Shalma Road). Marokkanische Einflüsse prägen wiederum die Gerichte im
Mashya im Mendeli Street Hotel.

Jaffa hat einen trubeligen Markt mit Gassen voller Verkaufsstände. Wer eine Pause braucht, schaut im
Onza in der Rabbi Hanina Street vorbei. Hier gibt es leckere ottomanische und türkische Gerichte.

Hummus, Falafel und Shakshuka – geniales Streetfood

Für authentischen Genuss empfiehlt Franz nicht die Szene-Restaurants der Stadt – sondern Streetfood-Spots. «Man sollte Hummus, Falafel und Shakshuka essen.» Shakshuka klingt richtig exotisch und ist es auch: Eier, in pikanter Tomatensauce pochiert. Genial, schwärmt Franz.

Wer die Straßenküche erleben will, muss in die Gegend rund um den Carmel Market. Und Franz hat noch einige persönliche Tipps: «Shlomo & Doron ist ein Hummus-Laden, den ich liebe.» Zu finden ist er an der Yishkon Street. An der Ecke Ben-Yehuda-Straße/Sderot Nordau steht «eine tolle Falafel-Bude».

Gourmet-Streetfood gibt es im Miznon. Das Allerbeste aus der israelischen Küche, gestopft in eine himmlisch fluffige Teigtasche. So beschreibt es Franz. Auf jeden Fall probieren sollte man dort den gerösteten Blumenkohl. «Reichhaltig, stark und füllend – fast wie ein Stück Fleisch.» Das Miznon hat drei Filialen in der Stadt.

Geballte Kulinarik an einem Ort gibt es im
Sarona Market an der Kalman Magen Street. Auf 8700 Quadratmeter tummeln sich mehr als 90 Lebensmittelstände und Restaurants. Die Betreiber bezeichnen sich als Israels größten kulinarischen Marktplatz.

Die Stadt der Kontraste

Gestärkt lässt sich die quirlige Großstadt erkunden, die korrekterweise Tel Aviv-Jaffa heißt. Das orientalisch geprägte Jaffa mit seinen verwinkelten Altstadt steht im Kontrast zum modernen Tel Aviv, das ästhetisch geprägt ist von seiner Weißen Stadt, einem Viertel mit mehr als 4000 Bauhaus-Bauten aus den 1930er Jahren.

Und dann ist da noch der Strand, der sich kilometerlang zwischen Metropole und Mittelmeer entlangzieht. Mit Blick aufs Meer und die Altstadt von Jaffa lockt das
Manta Ray am Alma Beach. Hier kommen vor allem Fisch und Meeresfrüchte auf den Tisch. Wer lieber im Sand Cocktails schlürfen und dazu einfache Häppchen essen möchte, bekommt das am Kiosk des Restaurants direkt am Strand. Ganz relaxt.

Der Eurovision Song Contest wird vom 14. bis 18. Mai in Tel Aviv ausgetragen. Delegationen aus 41 Ländern präsentierten sich am Sonntag in Tel Aviv. Aus Deutschland ist das Duo S!sters angereist. Die israelische Popsängerin Netta Barzilai hatte im vergangenen Jahr mit dem Song «Toy» beim ESC in Portugal gesiegt und den Wettbewerb damit in ihr Land geholt.


(dpa/tmn)

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