Zeltlager machen nicht nur Spaß, sondern sind auch eine schöne Ferien-Alternative für Jugendliche

Gibt es sie noch? Oder sind sie schon ein Relikt aus Reise-Vorzeiten? Kennt ihr sie noch? Die Rede ist von konservativen Zeltlagern. Ja genau. Zelten! In ungemütlichen Stoffbehausungen schlafen, sich in enge Schlafsäcke kuscheln und sich auf Iso-Matten schmerzhafte Rückenschmerzen zuziehen. Herrlich! 🙂

Zeltlager sind natürlich auch weiterhin bei Jugendlichen beliebt, die auch mal ohne Eltern ein Abenteuer bestehen wollen. Und die Eltern sind beruhigt, weil ihr Knabe etwas ,,sinnvolles“ während seiner Ferien treibt, als wochenlang sinnlose ,,Ballerspiele“ zu ,,zocken“.

Da gibt es auch allerhand Themen-Lager. Es gibt welche für übergewichtige Kinder, die in vier Wochen zelten die richtige Ernährung und Spaß an der Bewegung lernen. Oder die christlich katholischen bzw. evangelischen Zeltlager, in denen gesungen, getanzt, gebetet und Tee getrunken wird. Oft bieten auch die Jugendclubs in der Heimat solche Fahrten an, um mit den ortsansässigen Kindern und Jugendlichen mal eine Reise zu verbringen.

Erinnert ihr euch? Vermutlich hat das doch jeder schon durchgemacht. Überflutete Zeltböden, weil es tagelang nur geregnet hat, rostige, tropfende Duschen, Marshmellows am Lagerfeuer grillen, Brei in Blechtellern und Instant-Zitronentee.
Aber auch die Lager-internen Abenteuer-Räuber-Hood-Geschichten dürfen nicht fehlen. Hattet ihr auch eine Flagge, die von fiesen Banditen geklaut werden wollte und die ihr mit eurem Leben bewachen musstet? 😉
Natürlich haben die Betreuer uns irgendwann überfallen und wir hatten einen riesigen Spaß daran, das Abenteuer erfolgreich zu bestehen und unsere Ehre zu retten.

Aber auch die Nachtwanderungen sind ein unbedingtes ,,Muss“ eines jeden Zeltlagers. Dazu gehören Glühwürmchen, Taschenlampe und mindestens eine ordentlich gruselige Geschichte, die natürlich mal im ,,wahren Leben“ passiert ist. Und spätestens in der zweiten Woche gibt es eine große Portion Heimweh mit Krokodilstränen, Betreuer-knuddeln und anschließendem in-den-Schlafsack-kuscheln und den Weltschmerz schon wieder vergessen habend.

Ich war übrigens zweimal in einem katholischen Zeltlager. Da war ich ein zwölfjähriger Teenager. Muss ich mich schämen, beide Male ganz, ganz furchtbar gefunden zu haben? Ich habe mich irgendwie gezwungen gefühlt. Gezwungen, zu spielen, gezwungen, Spaß zu haben und gezwungen, lauter Zeug zu unternehmen, welches ich definitiv nicht unternehmen wollte. Aber vielleicht war ich auch einfach nur zu quängelig, wer weiß 😉 . Denn im Grunde genommen finde ich Zeltlager schon eine schöne Sache für Jugendliche. Und eigentlich ist es auch eine wichtige Erfahrung! Ich meine – Flaggen retten, wann sonst hat man mal die Gelegenheit dazu…?

1 comment