Naives Verhalten im Ausland – Vorbereitung ist alles

Reisen sind spannend. Und über den kulturellen Tellerrand zu schauen, erst recht! Das Leben erscheint einem plötzlich exotischer, abenteuerlicher und irgendwie auch verruchter. In einer fremden Stadt ist eben alles anders und es gibt soviel zu entdecken!

Wie gesagt, alles ist anders. Aber das ist oft auch problematisch. Denn ,,anders“ bedeutet auch immer andere Spielregeln. Andere Gepflogenheiten. Und andere Gefahren, die man gar nicht überblicken kann.
Besonders die großen Städte unserer Welt sind ein fruchtbarer Boden für ausgebeuteten Tourismus, weil viele Menschen sich auf ihrer Reise ausnutzen lassen. Oder schlimmer noch: ausrauben.

Im Reise-berauschten-Taumel reist man durch eine Stadt, die man meistens nicht versteht und dessen Sprache man auch nicht spricht. Viele Räuber, Diebe und andere Menschen, wittern hier ihre Chance, sich zu bereichern. Sie bestehlen den Touristen, rauben ihn aus oder stellen ihm allgemeine Fallen.

Deshalb sollte man sich vor seiner Reise über die Stadt, die man zu besuchen gedenkt, sehr genau informieren. Hintergrundinformation sammeln, lautet die Devise. Was sind unausgesprochene Gesetze auf dem Asphalt-Boden, auf den dreckigen Straßen? Welche Viertel sind sicher und welche sind für mich als Tourist besonders gefährlich? Was sind kriminalistische Merkmale ,,meiner“ Stadt? Wie hoch ist generell die Kriminalitätsrate?

Sich einfach in das bunte Getummel zu werfen, reicht bei weitem nicht aus. Man sollte wissen, worauf man sich da einlässt. Auch sollte man die Gesetze des jeweiligen Landes nicht außer acht lassen. Denn was hier vielleicht normal ist, ist woanders nicht einmal ein Kavaliersdelikt. Am Strand knutschen? Könnte einen direkten Weg ins Stadtgefängnis ebnen. Das Kaugummi auf die Straße spucken…? Könnte ebenfalls unangenehme Konsequenzen nach sich ziehen. Länder in Asien haben andere Vorstellungen, Werte und Strukturen als wir verwöhnte Europäer. Wie logisch das auch klingen mag, selbstverständlich ist das Wissen leider nicht.

Ein weiterer Faktor, der überdacht werden sollte, ist die Religion. Dieser sollte man sich nämlich unbedingt anpassen! Ganz egal, was man von Kopftüchern oder bedeckenden Kleidern im Hochsommer hält – wenn es dem Anstand entspricht, sollte man sich auch daran halten. Alles andere wäre unhöflich und verletzt den Respekt und die Achtung vor kulturellen und ethnischen Unterschieden.

Die Andersartigkeit genießen – das geht eben nur, wenn man das andere auch annimmt, wie es ist und es nicht zu ändern sucht. Und auch nicht kritisiert. Die Andersartigkeit ist anders, aber damit nicht besser oder schlechter als andere Kulturen und Gesellschaften. Das spannende ist doch, genau diese Unterschiede zu begreifen und zu entdecken, sich in sie hinein zu stürzen und irgendwie etwas gelernt zu haben, wenn man später gesättigt und zufrieden im Flieger nach Hause sitzt.