Backpacking – Total in oder schon wieder out?

In der Neon erschien letztens ein Artikel über das Backpacker-Pack. Angeblich sei es nun die dümmste Form des Massentourismus. Das sei dem Auge des Betrachters überlassen. Auf jeden Fall gibt es immer mal wieder herrlich lustige (und nicht ganz so zynische) Literatur über diese Form des Reisens. Ein Beispiel ist der Roman von William Sutcliffe, mit dem seltsamen deutschen Titel: „Meine Freundin der Guru und ich“. (Wer kann, sollte ihn lieber auf Englisch lesen, denn dann erheitert er noch viel mehr: „Are you experienced?“)

Der Roman beschreibt die Geschichte des 19-jährigen Briten Dave, der nach seinem Schulabschluss für drei Monate nach Indien reist. Er kann sich nichts Schlimmeres vorstellen als eine Reise, die Schmutz, Gefahr und Krankheiten verspricht. Jedoch ist er in Liz verliebt und sie sucht noch einen Begleiter. Um der Liebe willen, beißt er in den sauren Apfel und packt seinen Rucksack…
Nach drei Monaten voller Reisefrust, Krankheit und Konflikten, ehrt Dave, in seinen schlimmsten Befürchtungen bestätigt, nach England zurück. Auch die Freundschaft zu Liz ist beendet. Sein einziger Trost ist: Er ist jetzt nicht einfach nur Dave, von nun an ist er Dave, der Weitegereiste.

Der Roman macht auf eine nette Art und Weise auf Stereotypen der Trekkingtour aufmerksam:

Die Hostels mit ihrem Räucher- stäbchenduft in der Eingangshalle und den herunter- gekommenen Sofas, die obligatorischen banana pancakes auf der Speisekarte. Die Backpacker, die ohne ihre Bibel (den Lonely Planet) sich nicht mehr von der Stelle bewegen würden. Die dramatischen Storys von ominösen Infektionen und gefährlichen Erlebnissen im outback.
Mit einem ironischen Augenzwinkern rechnet William Sutcliffe so mit dem Backpacker-Lifestyle ab.