Die Zitadelle von Budapest

Den schlichten Namen „Zitadelle“ trägt das eindrucksvolle Gebäude auf dem Gellértberg in Ungarns Hauptstadt Budapest. Welch Bedeutung das Bauwerk allerdings hat, lässt sich bereits auf den ersten Blick erahnen. Es ist ganze 220 Meter lang und in der Breite misst es 60 Meter. Forscht man ein wenig nach, erfährt man zudem, dass es Teil des UNESCO-Weltkulturerbes ist.

Auch Budapest war nicht immer eine friedliche Stadt. Hiervon zeugt die Zitadelle. Sie entstand 1850 bis 1854 aus dem Glauben heraus, man müsse die Hauptstadt besser im Blick behalten, um sie militärisch überwachen zu können. In der Märzrevolution (s. hier) nämlich, im Zuge derer der Reichstag von Ungarn erklärte, er wolle zukünftig autonom handeln, entfachte sich ein Kampf zwischen ungarischen Freiheitskämpfern und der österreichische Armee. Letztere bewältigte es mit Hilfe kroatischer und russischer Truppen, Ungarn abermals zu unterwerfen, wollte allerdings zukünftig keine Risiken mehr eingehen und veranlasste den Bau der Festungsanlage. Die Zitadelle erinnert somit an ein unterdrücktes Ungarn.

Das Bauwerk wird heutzutage allerdings keinesfalls gemieden. In den 1960er Jahren wurde man sich darüber klar, welches Potential in dem Gebäude schlummert und man baute es zu einem Touristenzentrum um, um dieses nutzen zu können. Seitdem ruft die Zitadelle nicht nur einen bedeutenden Teil der Historie in Erinnerung – auch durch die Freiheitsstatue, welche ihren Standort im südlichen Teil der Zitadelle hat und an jene Soldaten erinnern soll, welche es vermochten, Ungarn im Zeiten Weltkrieg zu erretten. Die Zitadelle beherbergt nun auch Restaurant und Café, welche zum Verweilen einladen, denn der Ausblick hier ist nicht nur atemberaubend sondern zudem auch einzigartig.

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