Nairobi – die Stadt der Gegensätze

In der Sprache der Massai bedeutet „Engare Nyarobie“ soviel wie „Kühler Fluss“. Von diesem Ausdruck leitet sich der Name der 2,8 Millionen Einwohner starken Stadt am Fluss Athi her.

Nairobi ist beides – internationaler Ort des Aufschwungs und Heimat endloser Slum-Bezirke. Über 60 Prozent der Einwohner Nairobis leben im Slum. Schuld an der hohen Armut in der Stadt ist mit auch die glänzende Fassade – von den schönen Hochhäusern und der sauberen Innenstadt angelockt, strömen jedes Jahr viele neue Bewohner nach Nairobi. Doch der Traum vom Glück ist schnell ausgeträumt: Die meisten Leute müssen in die Slums ziehen, weil sie sich die Miete in den besseren Wohngegenden mangels Job nicht leisten können.

Somit bleibt Nairobi eine Stadt der Gegensätze. Hier gibt es eine Universität und einen Nationalpark, einen UN-Sitz und zumindest für Touristen eine Menge zu sehen. Trotzdem: Das Problem der Armut ist hier so überwältigend groß, dass es einfach nicht wegzuignorieren ist. Ich persönlich finde es deswegen schwierig, Nairobi wirklich als Reiseziel für unsereins anzusehen. Natürlich bringt Tourismus Geld ins Land und die Situation der Stadt wird nicht besser, wenn man sie international ignoriert (was ja glücklicherweise auch nicht der Fall ist).

Trotzdem, wirklich gerne besuchen möchte ich Nairobi nicht. Ich käme mir als Rucksacktourist blöd vor, die Menschen in den Slums sehen zu müssen. Und als Gast in einem der Nobelhotels noch blöder. Zwar haben New York und eigentlich alle Großstädte ähnliche Problem – aber sicherlich nicht in diesem Ausmaß.