Die größten Sternchen unter den Metropolen versuchen, beinahe verzweifelt, ihre Fassaden glatt zu polieren. Dem Gast eine glänzende, glatte Oberfläche zu präsentieren, von der einem das billige Imponiergehabe entgegen strahlt. Puuuh. Wie gut, dass es auch ganz anders geht!
Deshalb geht meine Reise heute nach Holland. Zu Clunchen und schweren Rauchschwaden, Käse und einer immer währenden, leichten Fröhlichkeit. Hallo Amsterdam!
Amsterdam ist eine kleine Metropole, dafür umso sympathischer. In ihrem Großraum leben immerhin 2, 5 Millionen Menschen und außerdem ist sie die Hauptstadt der Niederlande.
In Amsterdam ist das Leben zu allererst einmal eines: entspannt. Während in den meisten Städten dieser Welt die allgemeine Hektik und der nagende Puls die Krankenhäuser mit Herzinfaktpatienten füllt, schlurfen die Holländer mit einem wissenden Lächeln um die Mundwinkel herum durch die kuscheligen Straßen. Man sitzt in Cafés und unterhält sich wild gestikulierend und laut lachend, während nebenan aus den Türangeln sanfte Rauchschwaden dämpfen… denn in Holland ist das Rauchen von ,,Gras“ eine legale Angelegenheit. Zwar nur in begrenzten Mengen, aber immerhin. Allein diese Tatsache lockt natürlich Jahr für Jahr etliche Touristen an.
Wer aber, bevor er beherzt zum Joint greift, erst einmal was für seine grauen Zellen tun möchte, dem sei das Nationalmuseum ans Herz gelegt, das Rijkmuseum. Außerdem steht ganz oben auf dem Pflichtprogramm natürlich das Anne-Frank-Haus. Wer Anne Frank gewesen ist, muss ich wohl nicht weiter erläutern, oder? Ihr Tagebuch sollte Pflichtlektüre in der Oberstufe gewesen sein.
Dann wäre da noch das bezaubernde Van-Gogh-Museum und das NEMO, ein wissenschaftliches Museum, in dem ,,angefasst“ werden kann. Jetzt habe ich gefühlte hundertmal das Wort ,,Museum“ geschrieben. Gähnt ihr schon? Dabei wird´s jetzt erst spannend, jetzt komme ich nämlich zu dem ,,entzückenden“ Teil der Stadt, dem Rot-Licht-Viertel.
Das ist in Amsterdam nämlich sehr stark ausgeprägt. ,,Mit Mädchen ist es wie mit Bananen: Am süßesten sind beide, wenn sie ganz leicht verdorben sind.“ So ist es wohl auch mit dieser Stadt, die mit offensichtlichem Schlafzimmerblick auftritt. Wir kennen sie ja auch alle, die Geschichten, von den rot leuchtenden Fenstern, in denen die spärlich bekleideten Damen wie Schaufensterpuppen hocken. Viele Touristen wollen das natürlich mit eigenen Augen sehen – was auch in Ordnung ist (insofern es in Ordnung ist, Menschen wie in einem Zoo zu begaffen, aber das ist ein anderes Thema 😉 ), nur solltet ihr davon keine Fotos schießen und auf eure Geldbörse aufpassen. Des Weiteren sollte man sich – besonders als Frau – nicht alleine in diesem Millieu herum treiben.
Ansonsten ist Amsterdam eben… leicht. Straßenkünstler treiben sich in der Stadtmitte herum, wie anderswo die Halunken. Es wird gespielt, musiziert und gemalt. Besonders im Sommer ist Amsterdam wie eine herrliche Sommerwiese, auf der man es sich gut gehen lassen kann. Deshalb kann ich sie jedem nur wärmstens empfehlen 🙂 . Hier gibt es übrigens nochmal eine geballte Ladung Amsterdam.