Danzig – Eine Perle an der Ostsee

Wer sich für ein europäisches Reiseziel entscheidet, der wird nicht unbedingt als erstes an Polen denken. Dabei ist die polnische Ostsee und insbesondere Danzig auf jeden Fall eine Reise wert.

Weder unbesonnen noch furchtsam – so lautet der schöne Wahlspruch der Stadt Danzig mit ihren über 450.000 Einwohnern.

Während des Zweiten Weltkrieges wurde der Großteil der Innenstadt zerstört. Die einmarschierende Rote Armee plünderte in der Stadt und steckte viele der noch verbliebenen Häuser in Brand. Nach dem Ende des Krieges wurden Bauten der Altstadt wieder rekonstruiert.

Heutzutage besuchen etwa 1,5 Mio. Touristen jährlich die Hafenstadt. Danzig ist Teil von zwei Fahrradrouten. Die Euro Velo 9 startet von Danzig aus durch Polen, Tschechien, Österreich und Slowenien nach Kroatien. Die Euro Velo 10 ist die Ostseeroute, die durch die Stadt durchführt.

Noch gibt es viele Möglichkeiten bei einer Reise nach Polen sehr günstige Unterkünfte zu finden. Aufgrund des Wirtschaftswachstums des Landes könnte sich das im Laufe der nächsten Jahre rasch ändern.

Sehenswürdigkeiten und Ostseeluft

Danzig ist zwar keine Millionenstadt, doch gibt es so viel Sehenswertes, dass man am besten seinen Urlaub schon etwas im Voraus planen sollte, um möglichst viel sehen zu können.

Die Kirchen: Die Katharinenkirche wurde zwischen 1227 und 1239(!) erbaut und gilt somit als das älteste Gotteshaus der Stadt. Die Marienkirche ist die größte Backsteinkirche Europas und beherbergt viele mittelalterliche und barocke Kunstwerke. Sie wurde im Jahr 1502 vollendet, nach stolzen 159 Jahren Entstehungszeit.

Im Hafengebiet liegt der Krantor, das Wahrzeichen der Stadt Danzig. Er wurde im 15. Jahrhundert erbaut und ist heute Teil des Polnischen Schifffahrtsmuseums.

Wer einmal eine Reise in die Vergangenheit antreten möchte, der sollte das Uphagen Haus besichtigen. Es ist ganz im Stil der 80er Jahre des 18. Jahrhunderts eingerichtet und setzt wohl somit neue Maßstäbe in Sachen Retro-Look.

Die Frauengasse führt von der Marienkirche aus zur Langen Brücke und ist wohl eine der schönsten Straße Danzigs. Sie ist für den Verkehr gesperrt und diente schon oftmals als künstlerische Kulisse für Maler und Filmschaffende. Verzierte Häuser, antike Pflastersteine und Beischläge (die früher üblichen terrassenartigen Vorbauten) bieten ein einzigartiges Bild.

Danzigs Langgasse und den Langen Markt bezeichnet man auch als den königlichen Trakt. Die Straße wurde einst von wohlhabenden Kaufleuten bewohnt.

In Danzig warten auch noch weitere Sehenswürdigkeiten wie Denkmäler und der Neptunbrunnen, das Symbol der Stadt auf.

Ein besonderes Highlight – Ein Haus steht Kopf

Etwas außerhalb Danzigs in einem Freizeitpark gelegen, wartet noch eine besondere Sehenswürdigkeit auf die Besucher – das kopfgestellte Haus. Dieses ist nicht nur äußerlich umgedreht, auch die Inneneinrichtung ist dem angepasst. Die Möbel hängen oben und man läuft an der Decke entlang. Es ist eigentlich ein gewöhnliches Einfamilienhaus, in dem nur die Schwerkraft aufgehoben zu sein scheint.

Das Haus sollte langsam durchquert werden, da der Gleichgewichtsinn ganz schön durcheinandergerät und wenn man durchs Fenster schaut und der Horizont plötzlich Schieflage hat ist das schon sehr komisch.

Die Idee für das Haus stammt von Klausdiusz Golos und Sebastian Mikiciuk, Geschäftsführer einer Austellungsfirma. Mittlerweile gibt es mehrere solcher Häuser, unter anderem in Trassenheide auf Usedom. Alle Häuser sind Touristenmagnete und auf der ganzen Welt bekannt.

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