Die Hadriansbibliothek – vielsagende Ruinen in Athen

Bereits das antike Athen war eine architektonisch beeindruckende Stadt. Die Ruinen sind stille Zeugen des Ruhmes längst vergangener Zeit. Sie lassen Größe und Funktion vieler Gebäude erahnen und tragen auf diese Weise Sorge dafür, dass die Vergangenheit in unseren Köpfen weiterlebt. Glücklicherweise existieren auch Schriftstücke, welche unsere Vorstellungskraft hinsichtlich verfallener Bauwerke beflügeln können und ihre beeindruckende Geschichte preisgeben. So auch im Falle der Hadriansbibliothek.

Der römische Kaiser Hadrian (s. hier), welcher von 117 bis 138 als Oberhaupt fungierte, hatte eine Schwäche für Griechenland und griechische Philosophen. Aus diesem Grund fühlte er sich scheinbar berufen,  unter anderem den Bau der Hadriansbibliothek in Athen zu veranlassen und zu finanzieren. Diese wurde anschließend nach ihrem Gründer benannt.

Wer südlich des Monastiraki-Platzes auf Entdeckungsreise geht, findet die Hadriansbibliothek, bzw. das, was heute noch von ihr übrig geblieben ist. Die Ruine deutet darauf hin, dass das Bauwerk, welches aus dem Jahr 132 stammt, eine imposante Größe hatte. Es heißt sogar, dass sie einst zu den größten Bibliotheken der Stadt zählte. Zwei Stockwerke sind noch erkennbar. Man geht allerdings davon aus, dass das Bauwerk mindestens drei Etagen hatte und unter anderem über zwei Lese- und zwei Vortragssäle verfügte. Wie im antiken Griechenland üblich, ist das Bibliotheksgebäude viel mehr als zweckdienlich. Der Peristyl, ein eckiger Hof, welcher auf allen Seiten von Säulenhallen umgeben ist und von welchem ein paar korinthische Säulen noch immer existieren, sowie der 100 × 70 m große Innenhof, verleihen dem Bauwerk ein äußerst imposantes Erscheinungsbild.

Es ist bekannt, dass das Gebäude im Jahre 412 restauriert werden musste. Das Ausmaß des Innenhofes wird besonders deutlich, wenn man bedenkt, dass in diesem, kurze Zeit darauf, eine Kirche errichtet wurde. Diese jedoch wurde im 7. und 11. Jahrhundert erweitert bzw. neu errichtet und fiel im Jahre 1885 schließlich einem Brand zum Opfer.

Wer genau hinsieht, kann die Hadriansbibliothek entdecken:

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