Katharinenkloster am Berg Sinai

Das Katharinenkloster am Fuße des Bergs Sinai, dem Mosesberg, beherbergt nach dem Vatikan die wertvollsten Schriften der Welt. Darunter die älteste handschriftliche Bibel mit dem Neuen Testament.

Der Berg Sinai in Ägypten ist für Juden, Christen und Muslime von Bedeutung. Moses spielte in allen drei Religionen eine große Rolle. Hier auf dem Berg Sinai, dem Gebel Musa, wie es im Arabischen heißt, soll Moses die zehn Gebote erhalten habe. Das Katharinenkloster am Fuße des Berges wurde ungefähr im Jahr 550 errichtet.

An der Stelle, an der das Katharinenkloster steht, soll sich Gott Moses im brennenden Dornenbusch offenbart haben. Bei einem Besuch im Kloster kann man im Hof des Klosters einen Dornenbusch bewundern, der an diesen erinnern soll.

Katharinenkloster: historische Ikonen und die älteste Bibel der Welt

Der byzantinische Kaiser Justinian I. errichtete das Kloster Maria, der Mutter Jesu, zu ehren. Erst später wurde das Kloster umbenannt. Ein Engel soll die Gebeine der heiligen Katharina zum Berg gebracht haben. Daraufhin änderten die Mönche den Namen des Klosters. Die Existenz der heiligen Katharina von Alexandrien konnte nie sicher belegt werden. Außer den historischen Schriften hat das Kloster rund 2000 Ikonen, darunter viele Darstellungen der Katharina.

Viele der Touristen besuchen das Kloster, weil sich in der Bibliothek eine besondere Bibel befindet. Der Codex Sinaiticus ist die älteste handschriftliche Bibel der Welt, die auch das Neue Testament beinhaltet.

Ungefähr 20 Mönche leben noch in dem Kloster. Jährlich besuchen 50.000 bis 100.000 Touristen die Sehenswürdigkeit auf der Sinai-Halbinsel. Aufgrund der wachsenden Zahl an Touristen haben die Mönche die Besuchszeiten stark eingeschränkt. Bevor man das Katharinenkloster am Berg Sinai besucht, sollte man sich deshalb vor Ort über die Öffnungszeiten informieren.

Sonnenaufgänge am Berg Sinai

Bei einem Besuch des Katharinenklosters sollte man nicht auf eine Wanderung auf den Berg Sinai verzichten. Auf dem Gipfel des 2285 Meter hohen Bergs sind eine Kapelle und eine Moschee aus dem 12. Jahrhundert. Wenn man den Berg zum Ende der Nacht hin besteigt, wird man mit einem unvergesslichen Sonnenuntergang belohnt. Für eine Wanderung unbedingt warm anziehen, denn selbst wenn es im Tal 40 Grad sind, kann es auf dem Gipfel sehr kalt werden.